Kosslicks Sünden

Fifty Shades of Sponsoring bei der 65. Berlinale

  • Tobias Riegel
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Wie lassen die sich all die Filme, die den Neoliberalismus geißeln, mit den Werbe-Kanonaden vereinbaren? Und wer braucht eigentlich in Zeiten von Youporn noch verklemmte SM-Literatur oder gar Filme? Das Filmfestival hat seine Sündenfälle.

Berlinale-Chef Dieter Kosslick hat einen Hang zum Sadomasochismus. Als sadistisch muss man bezeichnen, dass er dem Berlinale-Publikum das »Special-Screening« des Sado-Machwerks »Fifty Shades of Grey« zumutet - inklusive der zugehörigen PR-Lawine im Vorfeld. Masochistisch muss man die gleiche Entscheidung nennen, da ihm dadurch kübelweise Häme, also Artikel wie dieser hier, so sicher waren wie das Amen in der Kirche.

Nun ist man gewöhnt an merkwürdige, inhaltlich unmotivierte »Special-Screenings«, die einzig einen Vorwand für das Star-Defilee über den Roten Teppich bieten sollen. Da werden Konstrukte entworfen, die sich schon in der Selbstbeschreibung widersprechen: Wie können Filme »im Wettbewerb außer Konkurrenz« laufen? Einiges hat man sich da in den letzten Jahren bereits murrend bieten lassen. Doch dass man die schon grenzwertigen »Mo...


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