Lautes Erinnern statt stilles Gedenken
2000 bei Mahngang zu NS-Täterorten in Dresden
Das Dresdner Gedenken blieb am 70. Jahrestag der Zerstörung unbeeinträchtigt von Nazis. Kritische Veranstaltungen traten dem Opfermythos entgegen und erinnerten an die Kriegsursachen.
Das Dresdner Dynamo-Stadion liegt in der Nachmittagssonne. Bis vor kurzem trug es den etwas zweifelhaften Namen »Glücksgas-Stadion«. Vor 70 Jahren, sagt Anna-Katharina Muck, hieß es »Ilgen-Kampfbahn«. Die Dresdner Schauspielerin spricht an der ersten Station des »Mahngangs Täterspuren«, einer Veranstaltung, die auf Schauplätze der NS-Herrschaft in Dresden hinweist. Sie findet jeweils am 13. Februar statt, dem Tag, an dem viele Dresdner der Opfer der Luftangriffe vom Februar 1945 gedenken. 25 000 Menschen waren dabei ums Leben gekommen.
Der Mahngang lenkt den Blick weiter zurück – auf die Vorgeschichte des Angriffs, auf die Rolle der Stadt und ihrer Bürger im NS-Staat. Diese Form des Erinnerns findet Anklang: 2000 Teilnehmer kamen diesmal zu der Veranstaltung, darunter prominente Politiker wie die Grüne Claudia Roth, LINKE-Landeschef Rico Gebhardt und Jenas OB Albrecht Schröter. An der ersten Station wurde an die Vereidig...
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