Athener Regierung bittet um Zeit für einen Neustart

Schwierige Verhandlungen mit den Euro-Partnern über Kompromisse

  • Lesedauer: 2 Min.

Brüssel. Mit weit auseinander liegenden Positionen sind Griechenland und die Euro-Länder am Montagnachmittag in die Gespräche über einen möglichen Kurswechsel in der Krisenpolitik gegangen. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) zeigte sich zum Auftakt eines Treffens der Euro-Finanzminister in Brüssel »sehr skeptisch« und sprach von einem »Pokerspiel« Athens. Erneut wies er die Forderungen der SYRIZA-geführten Regierung zurück. Es gehe nicht darum, irgendeinen Kompromiss zu finden, sondern den Weg der mit den Gläubigern vereinbarten Kürzungs- und Deregulierungsauflagen fortzusetzen. Der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis erklärte, Griechenland sei keine »Schuldenkolonie«, die alles akzeptieren müsse. Die neue griechische Regierung fordert eine Lockerung der Bedingungen, denen die Vorgängerregierungen in Athen in den vergangenen Jahren im Gegenzug für zwei Hilfsprogramme in Höhe von 240 Milliarden Euro zugestimmt hatten.

In den vergangenen Tagen hatten EU-Kommission, Europäische Zentralbank und Internationaler Währungsfonds gemeinsam mit Vertretern Griechenlands über mögliche Kompromisse beraten. SYRIZA brauche »einige wenige Monate finanzieller Stabilität«, damit das Land eine neue Reformagenda ausarbeiten könne, so Varoufakis in der »New York Times«. Athen wolle »keine ›Reform‹-Programme mehr, die auf arme Rentner und Apotheken in Familienbesitz zielen, während die groß angelegte Korruption außen vor bleibt«. Seine Regierung sei dabei »entschlossen, sich mit mächtigen Interessengruppen anzulegen, um Griechenland einen Neustart zu ermöglichen«. Agenturen/nd Seite 7

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.