Pegida mischt bei Oberbürgermeisterwahl in Dresden mit

Islamfeindliche Bündnis will eigenen Kandidaten aufstellen / Bewegung verliert deutlich an Zuspruch

  • Lesedauer: 2 Min.

Dresden. Die islamfeindliche Pegida-Bewegung in Dresden will zur Oberbürgermeisterwahl in Dresden am 7. Juni antreten. Das gab Pegida-Gründer Lutz Bachmann am Montagabend auf der 15. Kundgebung der »Patriotischen Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes« bekannt. Bachmann sprach von drei möglichen Kandidaten. Man werde zeitnah einen Bewerber vorstellen. Dem Vernehmen nach will Bachmann nicht selbst antreten. Der 42-Jährige ist vorbestraft und war nach Bekanntwerden ausländerfeindlicher Äußerungen als Vereinschef von Pegida zurückgetreten. Nach Spaltung der Bewegung Ende Januar kehrte er aber als Cheforganisator der wöchentlichen Demonstrationen zurück.

Die in Dresden entstandene Pegida-Bewegung brachte am Montag schätzungsweise so viele Menschen auf die Straße wie vor einer Woche. Damals zählte die Polizei 2000 Demonstranten. Genauere Zahlen lagen am Abend noch nicht vor. Bachmann berichtete über ein Treffen von »Gida«-Ablegern aus ganz Deutschland am vergangenen Wochenende in Dresden und stellte zehn »Dresdner Thesen« vor. Darin wird unter anderem eine sofortige Abschiebung abgelehnter Asylbewerber gefordert. Politiker wurden von der Menge erneut als Volksverräter niedergeschrien.

Auch in Leipzig und Chemnitz gab es am Montag Kundgebungen von Pegida-Ablegern. In Leipzig versammelten sich nach ersten Schätzungen mehrere hundert Legida-Anhänger auf dem Augustusplatz. Zu fünf Gegenveranstaltungen kamen ebenfalls mehrere Hundert Menschen. Das Aktionsbündnis Willkommen in Leipzig zog nach dem Friedensgebet in der Nikolaikirche über den Innenstadtring. Bis zum frühen Abend kam es nicht zu Zwischenfällen. »Es ist friedlich, aber wahrscheinlich nur, weil wir mit der Polizei dazwischen stehen«, sagte ein Sprecher. Die Polizei war mit 15 Hundertschaften im Einsatz. In Chemnitz wurden etwa 250 Anhänger bei »Pegida Chemnitz-Erzgebirge« gezählt und etwa 200 Gegendemonstranten gezählt. dpa/nd

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