DDR-Forschung durch die Besuchertür
Westdeutsche Demoskopen erstellten Meinungsbilder über den Osten
Das Forschungsprojekt »Sind wir ein Volk?« bezieht sich auch auf die Einstellungen von DDR-Bürgern zum politischen System der Deutschen Demokratischen Republik. Doch wie kamen die Demoskopen in den 70er und 80er Jahren an die notwenigen Daten? Richard Hilmer, Geschäftsführer des Meinungsforschungsinstituts infratest dimap, erläuterte das Vorgehen der Demoskopen während des Kalten Kriegs. Man habe, so Hilmer, »im Auftrag der Bundesregierung« seit 1968 alljährlich 1200 Westdeutsche befragt, die zuvor die DDR besucht hatten. Da viele von ihnen dort Verwandte oder Geschäftspartner trafen und mit denen auch politische Diskussionen führten, konnte man sich ein recht genaues Bild von der tatsächlichen Stimmungslage in der DDR machen, wie Hilmer betonte. Stellvertreterforschung nannte sich diese Art der indi...
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