Fröhlich ratlose Vorspiele zur Apokalypse
Die Volksbühne zeigt »der die mann« von Herbert Fritsch
Syntax ist Falle. Die Dichter wissen das. Gottfried Benn etwa nannte ein spätes melancholisches Gedicht »Satzbau«. Grundtenor: Alle Fragen der Welt sind letztlich Fragen des Satzbaus. Das Werk des immer noch recht unbekannten österreichischen Avantgardedichters Konrad Bayer, der sich 1964, mit nur 32 Jahren, das Leben nahm, nachdem ihn seine bösen Mit-Dichter der »Gruppe 47« mit Unverständnis behandelt hatten, besteht eigentlich aus der hin- und hergewälzten Frage nach dem Satzbau. Das verbindet ihn mit H.C. Artmann oder Ernst Jandl. Satzbau also ist Falle und Wörter sind Klanggebilde. Was für Klänge es sind, das hat vor allem damit zu tun, wie viel Luft den Lungen entweicht. Mit anderen Worten: Ausdruck ist das messbare Maß innerer Panik.
Wie schön, dass es einen gibt, der das immer schon weiß, selbst dann, wenn er wie der Unwissendste von allen voran stolpert: Herbert Fritsch. Er hat mit Dieter Roths »Murmel / Murmel« - dies...
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