Größer, schwerer, protziger
Matthias Dell über Tatort-Statistiken und die Frankfurter Folge »Das Haus am Ende der Straße« - die zu lange braucht, um zu den Verbrechensvarianten und Koalitionsmöglichkeiten vorzustoßen
Das Tolle am »Tatort« ist, dass er seit über 40 Jahren ein in sich geschlossenes Regelsystem bildet, das fortlaufend aktualisiert wird. In dem kann man sich bewegen und Sinn finden. Ausgiebig tut das die hier schon öfter erwähnte Internetseite tatort-fundus.de, die noch entlegenstes Wissen zum »Tatort« in Zahlen gießt und damit bewunderbar macht. Aus durchaus aktuellem Anlass - sind gerade so viele Abgänge, weil so viele Neustarts sind - findet sich auf tatort-fundus.de eine instruktive Betrachtung der Arten, wie Ermittler aus der Reihe scheiden.
»In 61 Prozent der Fälle bleibt für den Zuschauer völlig offen, was mit den Ermittlern nach dem Ende ihres letzten Tatort-Falles geschieht«, lautet der tröstlich unspektakuläre Befund der Untersuchung. Wird eine Erklärung für den Abschied angeboten, lautet die am häufigsten: »Dienst quittiert« (10 von 79, also 13 Prozent). Da meldet sich ein Rest von Selbstbestimmtheit, der den Protag...
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