Krankheit und abgehalfterte Stars dominieren bei den Oscars
»Birdman« und »Grand Budapest Hotel« mit je vier Oscars heißen die großen Gewinner der Oscar-Nacht. Bei den Hauptdarstellern setzten sich einmal mehr Schauspieler durch, die von Krankheit gezeichnete Menschen spielen. Bei den Dokumentarfilmen gewann »Citizenfour« über den Überwachungsapparat des NSA. Und »Ida« schlug »Leviathan«.
Es wäre ein wichtiges Zeichen gewesen. Alexander Rodnjanski, ukrainischer Produzent, und Alexej Zvjagintzev, russischer Regisseur, bejubeln gemeinsam den Oscar für »Leviathan«, eine bildgewaltige Geschichte eines verzweifelten Mannes, der seinen Besitz gegen korrupte Politiker und Oligarchen verteidigt. Diese wichtige Geste der Gemeinsamkeit war den Mitgliedern der Film Academy dann doch zu heiß. Erwartungsgemäß – aber von der filmischen Qualität nicht minder verdient – ging der Oscar an »Ida«, eine Parabel über Mitschuld und Sühne im Polen zu Beginn der 1960er. Die 18jährige Novizin Ida wird vor dem Eintritt ins Kloster mit ihren jüdischen Wurzeln konfrontiert. Das Versteck ihrer Eltern wurde von Bauern verraten, sie kamen im Holocaust um. Nur ihre Tante überlebte die deutsche Schreckensherrschaft. Die überzeugte Kommunistin steckt nun gnadenlos Andersdenkende ins Gefängnis und ertränkt ihren Kummer im Alkohol.
Bei der Zusamm...
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