Social Neuland
Robert D. Meyer über das neue Facebook-Profil der Bundesregierung
Wenn man der Bundesregierung eines nicht unterstellen kann, dann ist es treffsicheres Gespür für digitale Trends. Es sind immerhin nur elf Jahre seit dem Start von facebook.com vergangen, bis sich wohl auch in die hintersten Winkel Berlins herumsprach, dass das soziale Netzwerk ein interessanter Kanal sein könnte, um mit der Bevölkerung in einen Dialog zu treten. So erklärt es zumindest Regierungssprecher Steffen Seibert in einem kurzen Videostatement zum Start des Profils Anfang dieser Woche. Knapp 40 000 Menschen nahmen das Angebot bis Donnerstag an und klickten »Gefällt mir«, wobei in der auf flauschige Freundschaften getrimmten Facebook-Welt dadurch nicht ersichtlich ist, ob die »neuen« Freunde der Bundesregierung auch im realen Leben ihr Kreuz bei Merkels Mannschaft machen würden. Man wird das Gefühl nicht los, die Bundesregierung begeht eine Form von digitalem Selbstbetrug.
Vieles »Likes« dürfen...
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