Bundesregierung umgeht ein heikles Problem

Vage Antwort auf eine Frage der LINKEN zum 100. Jahrestag der Gräuel an Armeniern im Osmanischen Reich

Zum 100. Jahrestag des Völkermordes an den Armeniern wollte die LINKE von der Regierung wissen, wie sie sich diesem Tag widmen wird?Die türkische Regierung leugnet einen Genozid und die deutsche Regierung äußert sich nur vage.

Die »Armenische Frage« ist eine Art Gretchenfrage der türkischen Politik. Im zweiten Jahr des Ersten Weltkriegs begannen Repressionsmaßnahmen gegen die armenische Minderheit im Land, die mit Deportationen, dem Hungertod und auch der zielgerichteten Tötung Hunderttausender Menschen endeten.

Dennoch sind die Sichten auf die Ereignisse von damals extrem unterschiedlich. Die armenische Seite gibt an, dass 1,5 Millionen Angehörige ihrer Nationalität 1915/16 getötet worden seien und bezeichnet das als Völkermord, begangen vom Osmanischen Reich, dem Vorgängerstaat der heutigen Republik Türkei. Berlin und die Hohe Pforte in Istanbul waren damals Kriegsverbündete.

In der Türkei spricht man dagegen bis heute von etwa 300 000 Toten infolge von Deportationen als »kriegsbedingten Sicherheitsmaßnahmen«. Diese Diktion vertraten alle türkischen Regierungen, ob von einer Militärjun...


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