Haudegen des Gestrigen

Wolfgang Schäuble zwischen Härte, Vermittlung - und neuer Fassungslosigkeit

  • Gabriele Oertel
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Die Meldung hatte etwas Mitleid erheischendes: »Schäuble wirbt in Koalition für Griechenland-Hilfen«. Und das, obwohl der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis bis zum letzten Moment nicht aufhörte, seinen deutschen Amstkollegen zu reizen und ihn ein ums andere Mal »fassungslos« zu machen. Jedenfalls dürfte die Vorstellung, wie der in Brüssel beinhart als europäischer Besitzstandswahrer agierende deutsche Finanzminister in Berlin durch seine Unionsfraktion tingelt, um die Bundestagszustimmung zur viermonatigen Verlängerung des zweiten Hilfsprogramms zu organisieren, manchen seiner Freunde verwundert, manchem seiner Widersacher ein mokantes Lächeln auf die Lippen gezaubert haben.

Vor allem, weil zwischen Schäubles entschiedenem »Nein« oder dem drohenden »Am 28. Februar 24 Uhr is over« und der Werbetour nur wenige Tage vergangen sind. Dass inzwischen eine in weiten Teilen interpretierbare Erklärung aus Athen vorliegt, die ...


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