Die Westkonkurrenz stand Schlange
Ökonomin Christa Luft über die Treuhand-Privatisierung und ausgebliebene Strukturpolitik im Osten nach 1990
nd: Vor 25 Jahren beschloss der DDR-Ministerrat eine Verordnung zur Umwandlung der Kombinate in Kapitalgesellschaften. Warum?
Luft: Die Modrow-Regierung wollte eine wilde Privatisierung von Volksvermögen verhindern. Bevor Gebietsfremde zugreifen oder es zu Selbstbedienungsaktivitäten kommt, wollten wir die Hand darauf legen und das Volkseigentum im Interesse der Allgemeinheit bewahren. Dabei war uns klar, dass die Kombinate eine andere Rechtsform benötigen, um in einer Marktwirtschaft agieren zu können.
Es kam anders. Den Kahlschlag in der DDR-Wirtschaft halten manche Ökonomen für eine unausweichliche Folge der Währungsunion.
Die Währungsunion hatte zweifelsohne eine entscheidende Wirkung darauf, dass sich die Kostensituation der ostdeutschen Unternehmen plötzlich stark veränderte. Hinzu kam aber, dass die Treuhand-Führung mit Duldung der Bundesregierung keine Anstalten machte, um die Hauptmärkte der DDR-Betriebe - die Sow...
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