Die Überwindung

»Vater, Mutter, Stasi«: Angela Marquardt erzählt ihre Geschichte. Es ist eine DDR-Geschichte – die eines doppelten Missbrauchs

  • Tom Strohschneider
  • Lesedauer: ca. 7.5 Min.

Der letzte Stein, der umfallen musste, damit dies hier erzählt werden kann, war aus Papier, ein Schild - und es stand nicht mehr darauf als ein Name. Ein Name, der Angela Marquardt bei einer Feier in einer Greifswalder Gaststätte den Atem verschlägt. Zwei Worte, die im November 2013 alles wieder hervorbringen. Diesen Teil ihres noch jungen Lebens, von dem sie später schreiben wird, sie habe so lange versucht, ihn von sich wegzuhalten. Es ist die Geschichte eines doppelten Missbrauchs.

Angela Marquardt ist 43. Das ist nicht das Alter für eine Autobiografie. Aber was kann man tun gegen Bilder, die andere gemalt haben, oder gegen Bilder, die noch ungezeichnet sind, Bilder, von denen man fürchten muss, irgendwann werde sie jemand hochhalten und rufen: Seht. Es gehört zur Berühmtheit, dass man die Kontrolle über diese Bilder verliert. Dieses Buch ist ein Versuch, die Kontrolle wieder zurückzugewinnen.

Würde man die Leute nach...


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