Das Schattenleben der Anderen
In der Hauptstadt arbeiten Zehntausende, die keinen gültigen Aufenthaltstitel haben
Mit einer Kampagne will der katholische Verband IN VIA anlässlich des Weltfrauentages die menschenunwürdigen Lebensbedingungen für Frauen ohne Papiere sichtbar machen.
Es ist ein Fall von Zehntausenden. Zola Ramirez* lebt seit sechs Jahren hierzulande. Einen Vertrag mit einem Vermieter, einer Sprachschule oder für einen Job hat sie nie abgeschlossen. Auch eine Anmeldung auf der Meldebehörde besitzt sie nicht. »Ständiger Begleiter ist die Unsicherheit, auffliegen zu können«, sagt Ramirez. Wie viele Menschen ohne Papiere meidet Ramirez Bahnhöfe und den Öffentlichen Personennahverkehr, wo es viele Kontrollen gibt. Dennoch hat Ramirez natürlich Bekannte, eine Wohnung und auch die deutsche Sprache spricht sie inzwischen. An Jobs mangelt es ebenfalls nicht: »Abends putze ich eine Imbissbude«, sagt sie. Tagsüber betreue sie einen elfjährigen Jungen und ein siebenjähriges Kind. Es ist insgesamt der vierte Job, den Ramirez ergattern konnte. Er ist in Ordnung. Bei anderen bekam sie dagegen keinen Lohn oder wurde sexuell belästigt.
Wie Ramirez ohne Papiere und in die Illegalität getrieben leben in Berl...
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