Die richtigen Befehle geben

Politologe Christopoulos über Reformbedarf bei der Polizei und Migrationspolitik

Dimitris Christopoulos ist stellvertretender Vorsitzender der Hellenischen Liga für Menschenrechte (FIDH) und lehrt an der Panteion- Universität für Sozial- und Politikwissenschaft Athen. Der 46-Jährige soll außerdem bald als Staatssekretär im Innenministerium seine Arbeit im Bereich Inneres, Migration, öffentliche Ordnung und Verwaltungsreform aufnehmen. Über die Aufgaben der SYRIZA-geführten Regierung auf diesem Feld sprach mit ihm Katja Herzberg.

nd: Was bedeutet es, in Griechenland Polizist zu sein?
Christopoulos: Ich glaube nicht, dass es etwas sehr viel anderes bedeutet als in den meisten europäischen Ländern. Aber in Griechenland hat die Polizei ein besonderes historisches Vermächtnis. Die Polizei war das Organ, das den Staat gegen den internen Feind, den Kommunismus, vertrat. In den 90ern wurde die Polizei mit der Frage der Migration allein gelassen. In den letzten zehn bis 15 Jahren erlangte die Polizei Stolz zurück. Gleichzeitig entwickelte sich eine Fehde zwischen der Polizei und der radikalen Jugend in Athen, die in dem Tod von Alexandros Grigoropoulos 2008 kulminierte. Danach durchlebte die Polizei einen autoritären Rückfall. In der Krise setzte sich das fort, indem enge Bande mit der Goldenen Morgendämmerung geknüpft wurden.

Was muss jetzt also getan werden?
Die Regierung muss die Polizei säubern. Es müssen Mechanismen der Verantwortlichkeit etabliert we...


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