Gabriel verteidigt Sklavenarbeit in Katar
Wirtschaftsminister setzt Reise durch Golfdiktaturen fort / Grünen-Fraktionschefin Karin Göring-Eckardt: Gabriel ist handzahm
Sexuelle Ausbeutung, Lebensgefahr am Arbeitsplatz, Zwangsarbeit: Die Vorwürfe gegen die Arbeitsbedingungen in Katar wiegen schwer. Sigmar Gabriel will dennoch lieber Fortschritte wahrnehmen.
Doha. Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD) hat bessere Arbeitsbedingungen auf den WM-Baustellen in Katar angemahnt. Er sprach sich zugleich für einen fairen Umgang mit dem Emirat aus. »Wir wissen, dass es in der Vergangenheit erhebliche Verstöße gegeben hat«, sagte der Bundeswirtschaftsminister am Dienstag in Doha.
Der Westen sollte anerkennen, dass Katar auf Druck von Gewerkschaften und der UN-Arbeitsorganisation ILO viel für die Wanderarbeiter verbessert habe, sagte Gabriel. »Ich finde, das gehört auch zur Wahrheit.« Der Minister schaute sich in Doha eine Großbaustelle für einen neuen Stadtteil an, wo auch das Stadion für die Eröffnung der Fußball-Weltmeisterschaft entstehen soll.
Eines der Hauptprobleme, die Katar zu lösen habe, sei das Sponsorensystem, bei dem Arbeitgeber von ausländischen Wanderarbeitern hohe Provisionen verlangten und diesen oft den Pass abnähmen, sagte Gabriel. Das sei jedoch in der ganzen Golfregion ...
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