Rot-Rot-Grün einigt sich auf Finanzierung der freien Schulen
Bisher gut 1.700 Plätze in Thüringer Flüchtlings-Erstaufnahmen ++ Gericht will Netzwerk des NSU in Thüringen untersuchen ++ Architekturstudenten entwerfen Infoboxen für die Buga in Erfurt ++ Der Nachrichtenüberblick aus Thüringen
Koalition einigt sich auf Finanzierung der freien Schulen
Die Koalitionsfraktionen in Thüringen haben sich auf die Eckpunkte zur besseren Finanzierung der freien Schulen geeinigt. Linke, SPD und Grüne wollen den Schulen in freier Trägerschaft 2015 insgesamt etwa 12 Millionen Euro mehr Geld zur Verfügung stellen als noch im vergangenen Jahr, verlautete am frühen Mittwochmorgen nach stundenlangen Beratungen aus Koalitionskreisen. Dies bedeute eine Steigerung von knapp 134 Millionen Euro auf mehr als 145 Millionen. Zudem werde in dem nun auszuarbeitenden Gesetzentwurf eine jährliche Steigerungsrate von 0,25 Prozent festgelegt.
Initiative stellt Zahlen zu rechter Gewalt vor
Die Hilfseinrichtung ezra stellt am Mittwoch (10.00 Uhr) in Erfurt aktuelle Zahlen zu rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt in Thüringen im vergangenen Jahr vor. Träger der Initiative ist die Evangelischen Kirche. Sie will die Entwicklung rechter Gewalt im Freistaat nachzeichnen und bewerten. Laut früheren Angaben des Erfurter Innenministeriums hatte sich die Zahl der Übergriffe auf Asylunterkünfte 2014 gegenüber dem Vorjahr verdreifacht - von drei auf neun Straftaten.
Bisher gut 1.700 Plätze in Thüringer Flüchtlings-Erstaufnahmen
In Erstaufnahmeeinrichtungen werden Asylbewerber bis zu drei Monate untergebracht, bevor sie an die Landkreise und kreisfreien Städte weitervermittelt werden. In Thüringen gibt es davon zwei: Eisenberg mit 521 Plätzen und Suhl mit 1200 Plätzen. Dieses Jahr muss der Freistaat laut einer Prognose des Landesverwaltungsamtes mindestens 9000 Menschen aufnehmen - rund 50 Prozent mehr als 2014. Daher werden nach Angaben der Landesregierung dringend weitere Quartiere gebraucht. Das Land hat dafür ein ehemaliges Berufsschulinternat in Gera-Liebschwitz auserkoren. Dort soll eine weitere Erstaufnahme für bis zu 500 Asylbewerber entstehen.
Gericht will Netzwerk des NSU in Thüringen und Sachsen untersuchen
Im NSU-Prozess will das Gericht am Mittwoch (ab 9.30 Uhr) zwei frühere Neonazis über Verbindungen der Angeklagten zu rechtsextremen Organisationen in Thüringen und Sachsen befragen. Einer der Zeugen gilt als Anführer der inzwischen verbotenen Organisation »Blood & Honour« in Thüringen und berichtete als V-Mann an den Thüringer Verfassungsschutz. Der andere soll Kontakte zur »Weißen Bruderschaft Erzgebirge« in Sachsen gehabt haben, die von dem Mitangeklagten André E. und dessen Zwillingsbruder geführt wurde. Hauptangeklagte in dem Prozess ist Beate Zschäpe. Die Bundesanwaltschaft wirft ihr Mittäterschaft bei zehn Morden und zwei Sprengstoffanschlägen vor. Wegen Zschäpes angeschlagenen Gesundheitszustands hat das Oberlandesgericht München die Zahl der Verhandlungstermine bis Ende März von drei auf zwei pro Woche reduziert. Ab April soll nach Auskunft einer Gerichtssprecherin wieder dreimal wöchentlich verhandelt werden.
Architekturstudenten entwerfen Infoboxen für die Buga in Erfurt
Erfurt (dpa/th) - Studenten aus Weimar haben 80 Informationsboxen zur Bundesgartenschau (Buga) in Erfurt entworfen. Interessierte sollen sich an den Boxen künftig über den aktuellen Stand der Buga- Vorbereitungen und über die Baustellen informieren können, wie die Buga Erfurt 2021 mitteilte. Die Ideen stammen von Architekturstudenten der Bauhaus-Universität in Weimar. Die Entwürfe sollen im März im Garten- und Freizeitpark, dem »egapark«, in Erfurt und im Mai in einem städtischen Einkaufszentrum ausgestellt werden. Die besten Entwürfe werden weiter bearbeitet, hieß es. Die Resultate sind künftig etwa am Petersberg und im Nordpark in Erfurt zu sehen. Die Buga ist 2021 in Erfurt sowie weiteren ausgesuchten Standorten in Thüringen geplant. Agenturen/nd
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