Bäderchef Hensing 
taucht ab

  • Martin Kröger
  • Lesedauer: 2 Min.
Der Vorstandsvorsitzende der Berliner Bäderbetriebe bittet aus »wichtigen, familiären« Gründen um Auflösung seines Vertrags. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Bäderbetriebe lädt zu einer außerordentlichen Sitzung.

Der Chef der Berliner Bäder-Betriebe (BBB) Ole Bested Hensing hat um die Auflösung seines laufenden Kontraktes bis Ende Juni gebeten. In einer Pressemitteilung erklärte das landeseigene Unternehmen, dass Hensing »aus wichtigen, familiären Grünen um die vorzeitige Auflösung seines Anstellungsvertrags« gebeten habe. Der Aufsichtsratsvorsitzende der Bäderbetriebe, Sportsenator Frank Henkel (CDU), berief noch am Donnerstag eine außerordentliche Sitzung des Kontrollgremiums für die kommende Woche ein, um sich mit der »Bitte« zu befassen.

Hensings Rückzug kommt zu einem für die Bäderbetriebe extrem ungünstigen Zeitpunkt: Nach lang andauernden Querelen hatte der Senat Mitte Februar endlich das »Bäderkonzept 2025« verabschiedet. Am Freitag sollten die Zukunftsplanungen für das marode Landesunternehmen im Sportausschuss Thema sein. Ob Hensing selbst oder seine Co-Vorsitzende Annette Siering die Pläne präsentiert, war unklar. Der sportpolitische Sprecher der SPD, Dennis Buchner, bedauerte das Ausscheiden. »Wir werden so schnell wie möglich versuchen, einen Nachfolger zu finden, der zu dem Konzept und unserer Bäderpolitik passt«, sagte Buchner dem »nd«.

Bei der Linksfraktion sieht man den angekündigten Rückzug Hensings kritischer. »Das ist kein Konzept, das ein anderer umsetzen kann«, sagt Sportexpertin Gabriele Hiller. Aus ihrer Sicht »stellt das alles in Frage«.

Gegen die von Hensing geforderte »Spaßbadpolitik« gab es einigen Widerstand. Auch die von ihm durchgesetzten Tarifänderungen ließen die Besucherzahlen zuletzt einbrechen: 2014 kamen 500 000 Schwimmer weniger.

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