Schlafen bis zum Tod ohne Qual und Schmerzen
In Frankreich wird über ein neues Sterbehilfegesetz abgestimmt - das löst heftigen Streit aus
Mehr als 1000 Änderungsanträge müssen in der Nationalversammlung debattiert werden. Umstritten ist eine »Rückzugsklausel« für Ärzte, die sich nicht an passiver Sterbehilfe beteiligen wollen.
Ein neues Gesetz über ein »Ende des Lebens« in Würde und ohne Qualen hat in Frankreich im Parlament, in den Medien und in der Öffentlichkeit eine heftige Debatte ausgelöst. Der Text soll das 2005 verabschiedete Gesetz ergänzen. Das sieht vor, dass sich medizinische Sterbebegleitung auf die Linderung der Schmerzen beschränkt und Ärzte auf lebenserhaltende Maßnahmen verzichten müssen, wenn der Patient oder ersatzweise die Angehörigen dies verlangen. In diesen Fällen sind die Mediziner vor strafrechtlicher Verfolgung wegen »unterlassener Hilfeleistung« geschützt.
Der jetzt von der Regierung eingebrachte Text, über den am Dienstag in der Nationalversammlung in erster Lesung abgestimmt wird, will dies erweitern: Patienten, deren Tod absehbar ist, sollen auf ihren Wunsch hin durch Medikamente in Tiefschlaf versetzt werden können. Der natürliche Tod tritt dann ohne weitere medizinische Behandlung oder künstliche Ernährung ein. Aktive...
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