Drücken, damit sich jemand kümmert

Babyfenster sind ein Angebot für verzweifelte Frauen - rechtlich ist ihr Status aber noch nicht geregelt

  • Julia Naue, Köln
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Die Mutter von »Baby Paul« soll ihr Neugeborenes im Gebüsch abgelegt haben. Babyklappen sollen so etwas verhindern. Doch das Angebot ist nicht unumstritten, genauso wie die Alternativen.

Etwas abgelegen an einer kaum befahrenen Straße im Kölner Stadtteil Nippes steht das Häuschen aus Wellblech. Wer achtlos daran vorbei geht, glaubt vielleicht, darin würden Mülltonnen stehen. Nur wer genauer hinschaut, sieht das Schild. »Moses Baby Fenster« steht dort in großen roten Buchstaben, und etwas kleiner darunter »Leben lassen. Anonym bleiben«. Eine Mutter schiebt ihren Kinderwagen daran vorbei und biegt ab in das angrenzende »Haus Adelheid«, eine Mutter-Kind-Einrichtung des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF). Er betreibt die Babyklappe. »Das Wort Klappe mögen wir eigentlich nicht, das klingt so nach Mülleimer«, sagt Karin Horst, Leiterin des »Haus Adelheid«. Besser sei Fenster - Babyfenster.

Angeblich war auch die Mutter des ausgesetzten »Baby Paul« auf der Suche nach einem Babyfenster. Die Studentin musste sich vor dem Landgericht Bonn verantworten, weil sie ihr Neugeborenes im Sommer 2014 in einem Gebüsch abge...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -