Dänemark gibt Endlagersuche vorerst auf

Nach erfolgreichem Widerstand aus der Bevölkerung bleibt der Atommüll in der Nähe der Forschungsreaktoren

  • Andreas Knudsen, Kopenhagen
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Trotz jahrelanger Suche hat sich in Dänemark kein geeigneter Endlagerstandort gefunden. Nun entschied das Parlament, den Atommüll an Ort und Stelle zu belassen. Nicht alle sind begeistert.

Als Dänemark 1955 den Beschluss fasste, einen ersten Forschungsreaktor in Risø westlich von Kopenhagen zu bauen, waren die Erwartungen groß. Ausreichender und billiger Strom, gewonnen aus grönländischem Uran, sollte die Basis für eine moderne Gesellschaft und Wirtschaft sein. Größere Bedenken gab es nicht, zumal Niels Bohr, Vater des Atommodells, an der Spitze der Kommission stand, die das Projekt vorbereitete.

Doch vieles kam anders: Nicht zuletzt die Atomkatastrophe von Tschernobyl und Unfälle anderswo in der Welt führten zum Stimmungsumschwung in der Bevölkerung und später der Politik. In den 1980er Jahren wurden alle AKW-Pläne gestoppt, Wind- und Sonnenenergie als bessere Alternative zur Stromerzeugung angesehen. 2001 wurde der letzte von drei Forschungsreaktoren stillgelegt.

Es blieb die Frage, was mit dem Atommüll gemacht werden sollte. Ab 2003 stand ein genauer Überblick über die Art und Menge der Abfälle zur Verf...


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