Brasiliens Rechte sehen Rot

Massendemonstrationen gegen Präsidentin Rousseff folgen einem reaktionären Kalkül

  • Andreas Behn, Rio de Janeiro
  • Lesedauer: ca. 2.5 Min.

Massendemonstrationen setzen die brasilianische Linksregierung von Präsidentin Dilma Rousseff unter Druck. Befürchtet wird mittlerweile ein schleichender Putsch.

Gut Zweihunderttausend Menschen gingen am Sonntag allein in der Metropole São Paulo auf die Straße. Sie forderten die Absetzung von Präsidentin Dilma Rousseff und ein Ende der Korruption. Auch in Rio de Janeiro, Belo Horizonte und der Hauptstadt Brasilia nahmen nach Angaben des Instituts Datafolha Zehntausende an Protestmärschen teil.

Zu den Protesten riefen zahlreiche rechte Gruppierungen in den sozialen Netzwerken und Oppositionsparteien auf. Sie werfen Rousseff und ihrer Arbeiterpartei PT verfehlte Wirtschaftspolitik und Orientierungslosigkeit vor. Zudem kritisierten sie den Korruptionsskandal beim halbstaatlichen Ölkonzern Petrobras, durch den Millionenbeträge an Politiker der Regierungskoalition geflossen sein sollen. »Fora Dilma - weg mit Dilma« war auf Transparenten zu lesen. Viele trugen gelb-grüne Shirts und schwangen Nationalfarben auf den gewaltfreien Umzügen.

»Das Volk hat die vielen Fehlentscheidungen und di...


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