Werbung

Insgesamt 21 Tote bei Terroranschlag in Tunis

Geiselnahme im Nationalmuseum ist beendet

  • Lesedauer: 4 Min.

Update 19.00 Uhr: Bei einem blutigen Terroranschlag auf das Nationalmuseum im Herzen von Tunis sind mindestens 21 Menschen ums Leben gekommen. Die Opfer stammten aus Deutschland, Polen, Italien und Spanien, sagte der tunesische Ministerpräsident Habib Essid am Mittwoch in der Hauptstadt Tunis. Ob es sich um einen oder mehrere getötete Deutsche handelt, sagte er nicht. Das Auswärtige Amt sagte dazu, man bemühe sich mit Hochdruck um Aufklärung. Der Anschlag löste auch international Entsetzen aus und wurde scharf verurteilt.

Täter in Uniformen hätten mit Schnellfeuergewehren 19 Menschen getötet, darunter 17 Touristen, erklärte Essid. Auch zwei Attentäter seien umgekommen. Laut Essid wurden auch 24 Menschen verletzt, darunter 22 Touristen. Nach drei Terroristen werde noch gefahndet.

Update 16.25 Uhr: Bei einem Anschlag auf das Nationalmuseum von Bardo in der tunesischen Hauptstadt Tunis sind nach offiziellen Angaben 17 Touristen getötet worden. Unter ihnen seien Deutsche, Spanier, Italiener und Polen, sagte der tunesische Regierungschef Habib Essid am Mittwoch vor der Presse. Insgesamt seien 19 Menschen getötet worden.

Mindestens zwei mit Kalaschnikows bewaffnete Angreifer waren nach Angaben des Innenministeriums am helllichten Tag in das Museum eingedrungen und hatten das Feuer eröffnet. Zu dem Zeitpunkt befanden sich demnach rund hundert Touristen in dem Gebäude. Ein Großteil von ihnen wurde in Sicherheit gebracht, bevor ein Polizei-Sonderkommando den Angriff beendete. Dabei wurden laut Staatsfernsehen zwei Angreifer getötet.

Update 15.48 Uhr: Im Zuge des Anschlags auf das Nationalmuseum in Tunis sind am Mittwoch zwei Angreifer und ein Polizist getötet worden. Das berichtete das tunesische Staatsfernsehen. Unklar war jedoch zunächst, ob der Angriff damit beendet war. Das tunesische Innenministerium hatte zuvor angegeben, dass bei dem Anschlag auf das Museum mindestens acht Menschen getötet wurden, unter ihnen sieben Ausländer. Es hatte von mindestens zwei mit Kalaschnikows bewaffneten Angreifern gesprochen.

Die Angreifer waren am helllichten Tag in das Museum eingedrungen. Zu dem Zeitpunkt befanden sich laut dem Sprecher des Innenministeriums rund hundert Touristen in dem Gebäude. Die »Mehrheit« von ihnen sei aber in Sicherheit gebracht worden. Unklar war zudem, ob die Angreifer auch Geiseln nahmen.

Acht Tote nach Schießerei in Tunis

Tunis. Bei einem Anschlag auf das Nationalmuseum von Bardo in Tunesiens Hauptstadt Tunis sind am Mittwoch mindestens acht Menschen getötet worden. Unter den Toten seien sieben Ausländer und ein Tunesier, teilte das tunesische Innenministerium mit. Bei den Angreifern habe es sich um mindestens zwei mit Kalaschnikows bewaffnete Männer gehandelt.

»Auf das Bardo-Museum ist ein Terroranschlag verübt worden«, sagte Ministeriumssprecher Mohammed Ali Aroui dem Radiosender Mosaique FM. Möglicherweise habe es mehr als zwei Angreifer gegeben. Dem Sprecher zufolge befanden sich zum Zeitpunkt des Anschlags rund hundert Touristen in dem Museum. Die »Mehrheit« von ihnen sei in Sicherheit gebracht worden. Mehrere Medien berichteten von einer Geiselnahme, was der Sprecher jedoch nicht bestätigte. Es gebe jedoch Informationen, wonach sich noch Touristen in dem Gebäude befinden sollen.

Nähere Informationen zur Nationalität der Opfer lagen zunächst nicht vor. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes in Berlin ist die deutsche Botschaft in Tunis eingeschaltet und steht in engem Kontakt mit den örtlichen Behörden. »Wir sind um Aufklärung bemüht «, sagte ein Sprecher in Berlin.

»Anti-Terror-Einheiten sind in das Museum eingedrungen«, sagte der tunesische Ministeriumssprecher Aroui. Die Umgebung sei abgeriegelt worden. AFP-Reporter berichteten von einem verstärkten Polizeiaufgebot in der Gegend.

Tunesiens Präsident Béji Caïd Essebsi will sich nach Angaben eines Sprechers später mit einer Ansprache an die Öffentlichkeit wenden. Ministerpräsident Habib Essid kam zu Krisensitzungen mit den Ministern für Inneres und Verteidigung zusammen.

Das Nationalmuseum von Bardo ist nach eigenen Angaben das größte Museum des Landes. Es liegt in unmittelbarer Nähe des tunesischen Parlaments. Nach den Schüssen wurden der Parlamentsbetrieb eingestellt und die Abgeordneten aufgefordert, sich in der Versammlungshalle einzufinden, wie eine Abgeordnete der Ennahda-Partei sagte.

Tunesien war das erste arabische Land, in dem Ende 2010 der Arabische Frühling begonnen hatte. Im Gegensatz zu vielen anderen arabischen Staaten machte Tunesien jedoch eine politische Entwicklung durch, die international vielfach gewürdigt wurde. Gewalt, Repressionen und Gesetzlosigkeit blieben im Vergleich zu vielen anderen arabischen Ländern eher Ausnahmeerscheinungen. In der Folge des Weltsozialforums im Frühjahr 2013 in Tunis hat sich in der Region überdies eine breite Sozialforumsbewegung entwickelt. Auch deshalb findet das zwölfte Sozialforum in der nächsten Woche wieder in Tunis statt.

Allerdings erlebte die bewaffnete Dschihadistenbewegung seit der Revolution einen Aufschwung. Seither wurden rund 60 Polizisten und Militärs bei Zusammenstößen getötet, die meisten an der Grenze zu Algerien, wo eine mit dem Terrornetzwerk Al-Kaida verbündete Gruppe aktiv ist. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.