Ab jetzt wird hart verhandelt

Sieger Netanjahu buhlt um Koalitionspartner

  • Oliver Eberhardt, Jerusalem
  • Lesedauer: ca. 3.0 Min.

Der Likud ist als stärkste Kraft aus der Parlamentswahl in Israel hervorgegangen. Dennoch wird die Regierungsbildung schwierig werden: Denn Links und Rechts sind fast gleich stark.

Viele waren schon schlafen gegangen, »da passiert eh nichts mehr«, hatten Journalisten, Wahlkämpfer, Politiker sich gesagt, nachdem sie Sieges- und Durchhaltereden der Spitzenpolitiker gehört hatten. In den Hochrechnungen lagen noch gegen Mitternacht die beiden großen Parteien Likud und Zionistische Union nahezu gleichauf bei je um 27 der 120 Parlamentssitze.

Selten, falls überhaupt, lagen Wahlprognosen so falsch wie bei der israelischen Parlamentswahl 2015. Nur eine einzige Umfrage, gut eine Woche vor der Wahl angefertigt, hatte das Wahlergebnis, das sich im Verlauf der Stimmauszählung in der Nacht zum Mittwoch abzeichnete, einigermaßen akkurat vorhergesagt: Der Likud wird mit bis zu 30 Sitzen stärkste Kraft, das Mitte-Links-Bündnis Zionistische Union folgt mit bis zu 24 Sitzen. Die Arabische Liste kann mit 14 Sitzen rechnen. Dahinter folgen sieben kleine Parteien. Aber: Am Mittwochnachmittag waren 200 000 Stimmen, gut für bi...


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