Die Demokratie von »Bild«
Tom Strohschneider über eine »Anfrage« an Bundestagsabgeordnete, die Stimmungsmache gegen Griechenland und warum auch Nachrichtenagenturen zum Teil nicht besser sind
Griechen seien hierzulande immer öfter Beleidigungen ausgesetzt, hat die Sozialdemokratin Sigrid Skarpelis-Sperk dieser Tage beklagt. Die frühere Bundestagsabgeordnete steht der Vereinigung deutsch-griechischer Gesellschaften vor. Die Meldung ist so bestürzend wie erklärbar: Die bisweilen rassistisch aufgeladene, teils von kolonialistischen Tonfallen geprägte, zur politischen Oberlehrerhaftigkeit neigende öffentliche Herabwürdigung »der Griechen« wirkt. Die Melodie, gesungen von Sozialdemokraten und Chefredakteuren ebenso wie von CSU-Kläffern, ist dabei so simpel wie schief: Ein ganzes Land habe über seine Verhältnisse gelebt, die großzügigen Deutschen haben schon genug geholfen - und wenn die Halbstarken in der SYRIZA-geführten Regierung nicht langsam nach der deutschen Pfeife tanzen, dann, ja dann.
Was dann? Dann »läuft gar nichts«, hat jetzt der fälschlich als Sozialdemokrat geltende SPD-Fraktionschef in eine Kerbe gehauen,...
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