Athener Kompromissbereitschaft, Berliner »Nebelkerzen«
Ein Weisen-Rat solle die Reparationsforderungen prüfen, so das Angebot der SYRIZA-geführten Regierung. Doch die Bundesregierung bleibt stur
Griechenland drängt weiter auf Entschädigung für erlittenes NS-Unrecht. Athen bekommt dafür auch hierzulande immer mehr Unterstützung. Doch die Bundesregierung blockt weiter ab.
Es gibt mitunter Sätze, von denen man erst gar nicht glaubt, dass sie wirklich ausgesprochen wurden. Einen solchen Satz hat der Parlamentarische Geschäftsführer der Unionsfraktion im Bundestag am Montagmorgen formuliert: »Die Reparationsforderungen waren ja wieder mal so eine Nebelkerze aus Griechenland, um von eigenen Versäumnissen abzulenken«, sagte Michael Grosse-Brömer im Deutschlandfunk.
Nebelkerze? Ablenkung? Seit Wochen beharrt die Bundesregierung darauf, die Frage einer Entschädigung Griechenlands für das durch die Nazis erlittene Unrecht sei »politisch und rechtlich abgeschlossen«. Die Koalition hat sich dabei weder von anderslautenden Auffassungen von Experten noch vom Drängen der Opposition und Teilen der SPD abbringen lassen, wenigstens Gesprächsbereitschaft zu signalisieren. Flankiert von Einschätzungen in Medien, eine Unterstützung für die Forderung der griechischen Regierung sei »nicht von dieser Welt«, wird sog...
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