Abschied von den zwei Staaten
Micha Brumlik über die Folgen der Parlamentswahlen in Israel und eine mögliche Lösung für den Nahost-Konflikt
Die Wiederwahl Benjamin Netanyahus fiel mit dem vierten Jahrestag des Bürgerkriegsbeginns in Syrien zusammen. Während die Gründung des Staates Israel in mehr als 60 Jahren 700 000 palästinensische Araber zu Flüchtlingen machte und in sechs Kriegen mit dem Tod einiger Tausend Soldaten und Zivilisten auf beiden Seiten einherging, kostete der syrische Bürgerkrieg nach Angaben der Vereinten Nationen in vier Jahren 220 000 Menschen das Leben und führte bisher zum Flüchtlingselend von zwölf Millionen Menschen.
Die nackten und rohen Zahlen belegen, dass es sich bei diesen Konflikten um in humanitärer Hinsicht unvergleichliche Größen handelt. Dass freilich der Palästinakonflikt die politische Einbildungskraft nicht nur in Deutschland so viel stärker beschäftigt, liegt nicht daran, dass er der Schlüssel zur Lösung aller Probleme der Region wäre. Das liegt viel mehr daran, dass Israel ein Staat von Juden ist und als Reaktion auf die von...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.