Die Kandidatin, vielleicht
PERSONALIE
Gewiss ist, dass es die Absicht gibt, eine Kandidatin oder einen Kandidaten für die anstehende Oberbürgermeisterwahl in Dresden aufzustellen. Das hatte Pegida-Anführer Lutz Bachmann Mitte Februar angekündigt. Ganz sicher ist auch das Datum, an dem gewählt werden soll: »Mit Beschluss vom 16. Oktober 2014 hat der Dresdner Stadtrat als Wahltag den 7. Juni 2015 (...) bestimmt.«
Unklar ist aber weiterhin, wen Bachmanns Verein ins Rennen schicken will. Berichte, dass es die ehemalige Hamburger AfD-Politikerin Tatjana Festerling sein wird, wie am Montag in Chemnitz bei der dortigen Gida-Demo verkündet worden sein soll, wurden am Dienstag erst einmal dementiert. »Das war ein Missverständnis und bezog sich auf Gerüchte im Internet. Vor Ort wurde die Behauptung umgehend klargestellt. Erst am 6. April wird Lutz Bachmann in Dresden den offiziellen OB-Kandidaten vorstellen«, zitiert DNN-Online Festerling.
Dass ihr Name dann trotzdem verkündet wird, scheint derzeit aber nicht unwahrscheinlich. Die »berufstätige Mutter von zwei erwachsenen Kindern, Ultramarathonläuferin, mit Coaching- und Yoga-Ausbildung«, wie sich Festerling in einem Beitrag für die rechtskonservative Schweizer »Weltwoche« selbst beschreibt, steht hoch im Kurs bei den Pegidisten, vor denen sie schon in unterschiedlichen Städten sprach. Für nächste Woche ist sie ob der Abwesenheit von Bachmann als eine Hauptrednerin auf der Pegida-Facebookseite angekündigt.
Bekanntheit im Gida-Milieu und darüber hinaus hatte die damals bei der Alternative für Deutschland aktive Festerling durch einen lobenden Text über die »Hooligans gegen Salafisten« erreicht, obwohl es bei deren Demo in Köln zu Ausschreitungen kam. Dieser Text war dann auch der AfD zu viel, die Festerling im Streit verließ, aber wohl gerade richtig, um bei Pegida einzusteigen. Stimmen würde sie bei der Wahl mit Sicherheit einige bekommen. Wie viele, das wäre ein guter Gradmesser dafür, wie schlimm es tatsächlich um Dresden steht.
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