Nigeria kennt keine Abwahl

Erstmals könnte mit Goodluck Jonathan ein Amtsinhaber per Votum abberufen werden

  • Heinrich Bergstresser
  • Lesedauer: ca. 3.5 Min.

Eine neue Wahlabsage ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auszuschließen: Am Samstag werden die Nigerianer an die Urnen gehen, um über ein neues Staatsoberhaupt zu befinden.

Nigeria ist ein kompliziertes Land: Über 170 Millionen Menschen leben in einem multiethnischen und -religiösen Staat zusammen. Die Komplexität findet auch Ausdruck im Wahlsystem: Der Sieger muss die Mehrheit der Stimmen haben und mindestens in zwei Dritteln aller 36 Bundesstaaten plus der Hauptstadt Abuja mindestens 25 Prozent der Stimmen gewinnen. Somit steht schon vor den am Samstag geplanten Präsidentschaftswahlen fest, dass eine Stichwahl zwischen den beiden Favoriten, Amtsinhaber Goodluck Jonathan und Herausforderer Nummer eins, Ex-Militärdiktator Muhammadu Buhari (1983-85), eine durchaus realistische Erwartung ist.

Was auch immer der Wahltag an Ereignissen und Ergebnissen bringen mag: Schon heute ist klar, dass eine inkompetente, korrupte politische Führung, der der Machtverlust droht, islamistischer Terror der Boko Haram und der massive Einbruch der Weltmarktpreise für Erdöl und Erdgas Nigeria innerhalb weniger Monate i...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.