Unmenschlicher Hoffnungsträger
Friedrich Thießen erklärt, warum die Kritik an der Europäischen Zentralbank ins Leere läuft
In vielen Ländern und bei vielen politischen Gruppen ist die Europäische Zentralbank (EZB) ein Hassobjekt. Dies ist ein ziemlich einzigartiges Phänomen. Denn ihre Politik war bisher nicht viel anders als die der großen Zentralbanken in England und den USA. Wenn man glaubt, der Hass erkläre sich aus den schlechten Leistungen der EZB, liegt man falsch. Traditionell werden Zentralbanken an Folgendem gemessen: Sind die Wechselkurse stabil? Ist das Zinsniveau niedrig? Wird Inflation verhindert? Bei all diesen Punkten hat die EZB seit ihrem Bestehen hervorragende Werte und sogar die Bundesbank weit überholt. Trotzdem lieben weder die Deutschen die EZB noch viele andere.
Ist daran die Arbeitslosigkeit schuld? Nach Artikel 2 der Satzung des Europäischen Systems der Zentralbanken (ESZB) ist es das vorrangige Ziel der EZB, Preisstabilität zu gewährleisten. Solange die nicht gefährdet ist, soll die allgemeine Wirtschaftspolitik in der Ge...
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