»Dresden Nazifrei« will Pegida mit Wilders verhindern
Bündnis ruft dazu auf, für 13. April geplanten rechten Aufmarsch »zum Scheitern zu bringen« / Elbestadt dürfe nicht wieder »Ort eines rechten Großevents« werden / Widerstand von Spitzen der Grünen und der Linkspartei unterstützt
Berlin. Am 13. April will das rechte Pegida-Bündnis erneut in Dresden aufmarschieren - diesmal soll auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders dort auftreten. Doch auch gegen diese erneute Demonstration des islamfeindlichen und rassistischen Pegida-Bündnisses formiert sich Widerstand. Mit Wilders Auftritt erhalte Pegida »eine Bedeutung, die über Dresden und Sachsen hinaus geht«, heißt es beim Bündnis »Dresden Nazifrei«. Damit drohe »die Rückkehr dessen, was so viele Menschen mit uns in den letzten Jahren erfolgreich bekämpft haben: Dresden als Ort eines rechten Großevents, Zentrum einer Bewegung, die weit größer und gefährlicher ist, als es die dumpfen Trauermarsch-Nazis je sein konnten«. Man rufe daher »alle Menschen in Dresden, Sachsen, Deutschland und Europa auf, am 13. April nach Dresden zu kommen«, um den geplanten Pegida-Aufmarsch »zum Scheitern zu bringen«.
Unterstützung kommt dabei von den Spitzen der Grünen und der Linkspartei. Die beiden Bundesgeschäftsführer, Michael Kellner und Matthias Höhn, schlossen sich dem Protestaufruf an. Die rechte Pegida-Bewegung versuche offenbar, ihrem Bedeutungsverlust entgegenzusteuern und »im internationalen Club der Nationalisten Fuß zu fassen«. Die Vernetzung »der in ganz Europa erstarkenden neu-rechten Bewegungen ist längst im Gange«, heißt es in einer Erklärung der beiden Politiker. »Neu daran ist nicht das Ideologiegemisch aus Rassismus, Chauvinismus, Homophobie und nationalkonservativen Versatzstücken, sondern der Erfolg und das Maß an Akzeptanz, das sie unter dem Deckmäntelchen des Euroskeptizismus und der angeblichen Demokratie- und Werteverteidigung erreichen.«
Kellner und Höhn wandten sich am Mittwoch auch gegen Annäherungsversuche anderer Parteien an die Pegida-Bewegung. »Es ist falsch, dieser kruden Ansammlung aus Nazis, Hooligans, rechten Wutbürgern und der selbsternannten 'Mitte der Gesellschaft' die Hand zu reichen, wie es zuletzt Politiker der CDU/CSU getan haben«, so die beiden Politiker. Auf Islamophobie und Rassismus gebe es »kein demokratisches Recht, sondern die demokratische Pflicht zum Widerstand dagegen«. Dagher unterstütze man die geplanten Protestaktionen der Bündnisse »Dresden nazifrei« und »Dresden für alle« gegen den geplanten Pegida-Aufmarsch.
Der als Pegida-Frontmann bezeichnete Lutz Bachmann erwartet bei der Demonstration am 13. April in Dresden 30.000 Teilnehmer. Am vergangenen Montag waren rund 2.900 Pegida-Anhänger zu einem Aufmarsch gekommen. epd/nd
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