Den Schuss nicht gehört

Protest gegen Schießanlage im Zeitzer Forst zeigt Wirkung, doch Bundeswehr bleibt hart

  • Hendrik Lasch, Droßdorf
  • Lesedauer: ca. 6.5 Min.

Für 15 Millionen Euro will die Bundeswehr eine Schießanlage im Zeitzer Forst bauen. Behörden lehnen ab, eine Bürgerinitiative lädt zu Ostermarsch und Protest - die Militärs bleiben stur.

Die Mobilmachung erfolgt im Morgengrauen. Um fünf Uhr rollen die Panzer Richtung Zeitzer Forst, in der Regel einmal pro Woche. Thüringer Polizisten begleiten sie von ihrer Geraer Kaserne bis an die Landesgrenze, wo Kollegen aus Sachsen-Anhalt den Begleitschutz bis zum wenige Kilometer entfernten Waldgebiet übernehmen. Für dessen Anwohner ist damit die Nacht vorbei. »Das dröhnt wie ein böser Tinnitus«, sagt Heidemarie Rößler.

Geht es nach den Militärs, ist der derzeitige Krach jedoch nur ein fader Vorgeschmack. Die Bundeswehr will im Zeitzer Forst einen Schießplatz errichten. Im Juni 2010 beantragte sie den Bau einer Standortschießanlage mit 26 Bahnen, auf denen mit Pistolen geschossen werden soll, mit Maschinengewehren wie auch mit dem jetzt in Verruf geratenen, weil nicht treffsicheren Sturmgewehr G 36. Geballert werden soll im Stehen, Liegen und von Fahrzeugen - bis zu 28 800 Schuss am Tag und 9600 in der Nacht. Am 11. Juni ...


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