Weil wir Buchenwalder es schworen
Warum Günter Pappenheim für ein NPD-Verbot ist und Solidarität mit Flüchtlingen fordert
Er hat Rassismus und Unmenschlichkeit am eigenen Leib erlitten und weiß, wovor er angesichts zunehmender rechtsradikaler Untaten und Hetze gegen Flüchtlinge und Asylbewerber warnt. Günter Pappenheim, geboren 1925 in Schmalkalden, wurde als Jugendlicher im KZ Buchenwald interniert und überlebte dank der Solidarität der Häftlingsgemeinschaft. Mit dem heutigen Vorsitzenden der Lagerarbeitsgemeinschaft Buchenwald-Dora und Ersten Vizepräsidenten des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora und Kommandos sprach Karlen Vesper.
Wieder einmal wurde eine antifaschistische Gedenkstätte in Deutschland von Rechtsradikalen geschändet, eine Gedenktafel in einem ehemaligen KZ-Außenlager von Buchenwald beschmiert. Und dies just zum 70. Jahrestag der Befreiung des Lagers Jonastal durch die US-Army am 4. April 1945. Was empfindet ein ehemaliger Buchenwalder bei solch einer Nachricht?
Das ist ungeheuerlich. Ich bin entsetzt. Die Vorfälle häufen sich. Als wir am 19. April 1945 unserer Toten gedachten und den Schwur von Buchenwald leisteten, wussten wir, dass uns schwere Kämpfe bevorstehen. Wir traten an, diese auszufechten. Der Faschismus war zwar militärisch besiegt, aber seine Ideologie wirkte weiter und wirkt bis in die Gegenwart hinein, wie wir täglich erfahren.
Aber wie kann das sein - sieben Jahrzehnte nach der Befreiung?!
Weil der Faschismus nicht bis in seine Wurzeln, mit Stumpf und Stiel ausgelöscht wurde, wie wir es damals schworen. Das betrifft nic...
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