Fehlalarm im Immunsystem
In Deutschland zählen Allergien seit Jahren zu den häufigsten chronischen Erkrankungen
Sie sind zwar nicht ansteckend, dennoch breiten sie sich in den Industriestaaten epidemieartig aus: Allergien. Warum das so ist, diskutiert die Wissenschaft kontrovers.
Was viele Menschen mit Vergnügen tun, bleibt Allergikern verwehrt: Erdnüsse knabbern, im Frühling durch einen Birkenwald spazieren, die Katze streicheln. Denn das Immunsystem eines Allergikers reagiert auf an sich harmlose Stoffe, sogenannte Allergene, mit einer überschießenden Abwehrreaktion. Als Folge davon und in Abhängigkeit von dem Ort, an dem der Kontakt mit dem Allergen stattgefunden hat, treten bei den Betroffenen typische Symptome auf: Schnupfen, Atemnot, juckende und tränende Augen, Hautausschläge, Magen-Darm-Beschwerden. Zwar kann beinahe jede Substanz allergische Reaktionen auslösen, die meisten Allergene jedoch sind natürlichen Ursprungs: Pollen, Tierhaare, Milbenexkremente.
Eingeführt wurde der Begriff »Allergie« 1906 von dem Wiener Kinderarzt Clemens von Pirquet - in Analogie zum Begriff »Energie«, und zwar dergestalt, dass »der en-érgeia, einer körpereigenen (inneren) Kraft, eine all-érgeia als Ausdruck von Reaktionen au...
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