Facebooks Sammelwut vor Gericht
In Wien beginnt ein Musterprozess für mehr Datenschutz bei sozialen Netzwerken
Nicht erst seit den Enthüllungen Edward Snowdens ist Facebook für viele zum Inbegriff privater Datenspionage geworden. Ein Österreicher will das mit einer Schadenersatzklage nun ändern.
Vor dem Wiener Landgericht beginnt am Donnerstag ein Prozess, an dessen Ende soziale Netzwerke erstmals in ihre datenschutzrechtlichen Schranken gewiesen werden könnten. Initiatoren der Schadenersatzklage, die Facebook das Ausspionieren seiner Nutzer gerichtlich untersagen lassen will, sind der 27-jährige Jurist Maximilan Schrems sowie sieben weitere Kläger aus Österreich, Deutschland und Indien. Rund 25 000 Menschen haben ihre etwaigen Schadenersatzansprüche an Schrems abgetreten, der damit deren Interessen vertritt - und im Erfolgsfall das Geld weiterleiten würde. Weitere 50 000 Menschen haben sich via Internet registrieren lassen. Um symbolische 500 Euro pro Person geht es, womit die Kläger deutlich machen, dass es ihnen nicht vordringlich um Geld geht.
In Wahrheit geht es bei dem ersten Verfahren dieser Art um weit mehr: um den Datenschutz von rund einer Milliarde Facebook-Nutzer und um die grundsätzliche Frage, wie man di...
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