Werbung

Syrische Armee will Jarmuk zurück erobern

Palästinensergruppen wollen über politische Lösung verhandeln

  • Lesedauer: 2 Min.

Damaskus. Die syrische Regierung bereitet sich offenbar auf einen Militäreinsatz im umkämpften Flüchtlingslager Jarmuk vor. Das Ziel sei, Bewaffnete und Terroristen aus dem Camp zu »vertreiben«, sagte der syrische Minister für nationale Versöhnung, Ali Haidar, nach einem Treffen mit einem Vertreter der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) am Mittwoch.»Unter den jetzigen Umständen ist eine militärische Lösung nötig«, fügte er hinzu. Wann der Militäreinsatz beginnen könnte, sagte er nicht. Er deutete aber an, dass syrische Regierungstruppen daran beteiligt sein könnten.

Kämpfer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) hatten Jarmuk in der vergangenen Woche angegriffen. Die Dschihadisten nahmen den Großteil des Viertels im Süden der syrischen Hauptstadt Damaskus ein, das aus einem palästinensischen Flüchtlingslager hervorgegangen ist. In dem Stadtteil lebten zuletzt noch rund 18.000 der einst 160.000 Menschen. Die PLO hatte in den vergangenen Tagen die Flucht von 2000 Menschen organisieren können. Seit dem Beginn der Kämpfe mit den Dschihadisten gelangten aber keinerlei Hilfslieferungen mehr in das Viertel.

Der PLO-Vertreter Ahmed Madschdalani sagte nach dem Treffen mit Haidar, die Palästinenser würden alle Entscheidungen der syrischen Führung unterstützen. Es werde immer schwieriger, über eine »politische Lösung« für Jarmuk zu verhandeln. Es ist jedoch unklar, ob alle Palästinensergruppen in Jarmuk einen Militäreinsatz unterstützen. Einige, wie die Hamas, lehnen die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad ab. Am Mittwochabend wollten verschiedene Palästinensergruppen in Syrien darüber beraten. AFP/nd

Wir-schenken-uns-nichts
Unsere Weihnachtsaktion bringt nicht nur Lesefreude, sondern auch Wärme und Festlichkeit ins Haus. Zum dreimonatigen Probeabo gibt es ein Paar linke Socken und eine Flasche prickelnden Sekko Soziale – perfekt für eine entspannte Winterzeit. Ein Geschenk, das informiert, wärmt und das Aussteiger-Programm von EXIT-Deutschland unterstützt. Jetzt ein Wir-schenken-uns-nichts-Geschenk bestellen.

Das »nd« bleibt gefährdet

Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!

Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:


→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.

Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.