Immer öfter Anschläge auf Linkspartei-Büros

Eingeschlagene Scheiben, Naziparolen, zerstochene Autoreifen: Zahl der Attacken im vergangenen Jahr deutlich angestiegen

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Berlin. Die Zahl der Anschläge auf Büros der Linkspartei ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Nach einer Aufstellung der Bundestagsfraktion wurden 2014 mindestens 50 Mal Häuserwände mit meist rechtsradikalen Parolen beschmiert, Fenster eingeworfen oder Autoreifen von Abgeordneten zerstochen. Im Vorjahr wurden nur 28 solche Fälle gezählt. Die der Deutschen Presse-Agentur vorliegende Liste berücksichtigt nur Anschläge, über die in den Medien berichtet wurde. Die Linke geht von zahlreichen weiteren Fällen aus. In den ersten drei Monaten dieses Jahres wurden bereits 15 gezählt.

Alleine die Wahlkreisbüros der sächsischen Bundestagsabgeordneten Caren Lay wurden in vergangenen vier Jahren bereits 17 Mal angegriffen. Die Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau erhält nach eigenen Angaben seit Monaten Morddrohungen, weil sie sich in ihrem Berliner Wahlkreis Marzahn-Hellersdorf für die Unterbringung von Flüchtlingen einsetzt. Im Januar wurde das Auto des Berliner Bezirksverordneten Hans Erxleben angezündet. Der Staatsschutz ermittelt in dem Fall. Die meisten Anschläge wurden auf Büros in Sachsen und Thüringen verübt. In beiden Ländern wurde im vergangenen Jahr gewählt. dpa/nd

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