Geschöpft, verteilt, getauscht
Klaus Müller über Bleibendes und Ungelöstes in der ökonomischen Theorie des Karl Marx
Marx hat so manche These der politischen Ökonomie und Philosophie ad absurdum geführt. Die Kritik war ihm nie Selbstzweck, die Unterminierung von Gewissheiten zu wenig. Er suchte Wahrheiten, wollte Wissen schaffen. Es spricht für die Größe des Wissenschaftlers Karl Marx, dass ihn dabei Selbstzweifel plagten. Sein Lieblingsmotto »An allem zweifeln« gilt auch seiner Lehre.
Es wäre indes fatal, ihn vor allem am offen Gebliebenen und nicht Eingetretenen zu messen, seine bahnbrechenden Erkenntnisse abzuwerten oder in Frage zu stellen.
Marx und Engels waren überzeugt, dass der Kapitalismus nicht ewig sein wird. Über die nach ihm kommende Zeit haben sie wenig gesagt. Denen, die eine neue Gesellschaft in der Praxis probierten, wird vorgeworfen, sie hätten Marx und Engels geheiligt, und zugleich deren theoretisches Erbe deformiert.
Baupläne für den Sozialismus gibt es von den beiden nicht. Was wäre da zu entstellen gewesen? Die »...
Zum Weiterlesen gibt es folgende Möglichkeiten:
Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.