Jemen und das große Schweigen

Emran Feroz über den Krieg auf der arabischen Halbinsel

Vor mehr als zwei Wochen begann der Angriff auf dem Jemen. Seitdem hat das von Saudi-Arabien geführte Militärbündnis mehr als 650 Menschen getötet, unter ihnen zahlreiche Zivilisten. Mittlerweile spricht die WHO von mehr als 2.200 Verletzten und 600.000 Vertriebenen. Empörung gibt es jedoch keine. Stattdessen wird auf allen Seiten geschwiegen – oder gerechtfertigt.

Maher Hammoud, ein sunnitischer Geistlicher aus dem Libanon, meinte einmal, dass es ganz einfach sei, die arabischen Staaten zu ermutigen, Israel anzugreifen. Man müsse nur behaupten, dass Israel schiitisch sei. In Anbetracht der gegenwärtigen Umstände hatte er damit wohl nicht ganz Unrecht. In den letzten Tagen wurden zahlreiche Menschen im Jemen von saudischen Bomben ermordet, sowohl Schulen als auch Krankenhäuser wurden bombardiert. Doch wer nach Protestzügen mit Slogans wie »Kindermörder Saudi-Arabien« gesucht hat, war fehl am Platz.

Im letzten Sommer wurde der...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -