Qualvoll überspitzt
TV-Vierteiler »Eichwald«
Hajo Eichwald lächelt oft. Es ist jedoch kein Lächeln von Herzen, eher aus Verzagtheit, reines Augenquetschen, das so unbeholfen an den Mundwinkeln zerrt, dass die Lippen eher zu schmollen scheinen als zu frohlocken. Kein Wunder, könnten Verdrossene einwerfen, dieser falsche Fuffziger ist ja auch Bundestagsabgeordneter, kurz »Eichwald, MdB«, ein fiktiver Fernsehparlamentarier aus dem Gruselkabinett surrealer Authentizität à la Stromberg, dem heillos überspitzten und gerade deshalb qualvoll glaubhaften Versicherungsmakler von Pro7.
Qualvoll überspitzt ist auch der Vierteiler um ein legislatives Fossil aus Bonner Beamtenbeton, das die Mühlen der Berliner Republik förmlich zerrieben haben. Nach 20 Jahren im Dunst dreier Kanzler mäandert dieses »Zoon politikon« neurotisch zwischen Machtkalkül und Mittelmäßigkeit. Zerfressen von Angst vorm Bedeutungsverlust, intrigiert er gegen jeden.
Das ist oft brüllend komisch, noch öfter ...
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