Die deutsche Exportdampfwalze

Die Bundesrepublik lässt sich ihr Wachstum vom Ausland bezahlen

  • Tomasz Konicz
  • Lesedauer: ca. 2.0 Min.

Es geht aufwärts in Europa, erwarten zumindest die Konjunkturauguren. Neben dem niedrigen Ölpreis, der die Binnennachfrage im europäischen Währungsraum etwas belebt, sorgt vor allem der schwache Euro für die wirtschaftliche Belebung auf dem krisengeplagten Kontinent. Der durch die expansive Geldpolitik der Europäischen Zentralbank beförderte Sturzflug des Euro, der gegenüber den Währungen der wichtigsten Handelspartner binnen Jahresfrist im Schnitt um 15 Prozent abwertete, ließ in Wechselwirkung mit der knallharten Austeritätspolitik Berlins die Exportüberschüsse der Eurozone regelrecht explodieren. Im vergangenen Jahr betrug das europäische Außenhandelsplus 194,8 Milliarden Euro (nach 152,3 Milliarden im Jahr 2013), womit es den Überschuss der eigentlichen »Werkstatt der Welt«, Chinas, um rund 50 Prozent übertraf.

Damit verfolgt die Eurozone ganz klar eine neomerkantilistische Beggar-thy-neighbour-Strategie, bei der die Außen...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.

- Anzeige -
- Anzeige -