Schwarze Flaggen in Khorasan

IS bekennt sich zu einem Blutbad in Afghanistan, doch an seiner Urheberschaft bestehen Zweifel

Ein Selbstmordattentäter richtete in Ostafghanistan ein Blutbad an. Was dann geschah, war ein Novum: Die Taliban verurteilten die Tat - die Terrormiliz Islamischer Staat bekennt sich zu ihr.

Das selbst ernannte Kalifat der Terroristen vom Islamischen Staat (IS) in Irak und Syrien kennt offensichtlich keine Grenzen. Seit einiger Zeit werden die schwarzen IS-Flaggen auch in Afghanistan gesichtet. Damit sät der IS nicht nur Angst unter der Bevölkerung, sondern fordert auch seinen Hauptkonkurrenten in der Region, das »Islamische Emirat Afghanistan« - besser bekannt als die Taliban - direkt heraus.

Im Februar wurde der ehemalige Taliban-Kommandant und Ex-Guantanamo-Häftling Mullah Abdul Rauf Khadim gemeinsam mit sechs weiteren Personen von einer US-Drohne in der südafghanischen Provinz Helmand getötet. Kurz darauf hieß es seitens zahlreicher Medien, Khadim sei der »stellvertretende Gouverneur« des IS in Afghanistan gewesen.

Tatsächlich hatten sich in den Wochen vor Khadims Tod einige Extremisten sowohl auf afghanischer als auch auf pakistanischer Seite verselbstständigt und dem IS die Treue geschworen. Angeführt ...


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