Saudis beenden Bombardierung mit Bomben
Krieg gegen Jemen geht weiter / rund 1000 Tote seit Beginn der Angriffe/ Al-Qaida weitet Machtbereich aus
Aden. Trotz des angekündigten Endes der Bombenkampagne haben saudische Kampfflugzeuge erneut Ziele im Jemen angegriffen. Die Kampfflugzeuge bombardierten in der südjemenitischen Stadt Tais einen Militärstützpunkt, den die Huthis zuvor von der Armee erobert hatten, wie Augenzeugen am Mittwoch berichteten. Über dem Gelände sei Rauch aufgestiegen. Angriffe wurden auch vor allem aus Aden sowie den Städten Taes, Huta und Daleh gemeldet. Demnach gab es mehrere Tote. Ihre Zahl konnte zunächst nicht ermittelt werden.
Die von Saudi-Arabien geführte Militärallianz hatte am Dienstag verkündet, in der Nacht zum Mittwoch würden die Luftangriffe auf Huthi-Stellungen nach knapp vier Wochen eingestellt. Darum hätten der gestürzte pro-saudische Präsident Hadi gebeten, sagte ein Sprecher der Koalition. Die militärischen Ziele seien erreicht worden, die Allianz konzentriere sich auf eine politische Lösung des Konflikts.
Saudi-Arabien und mehrere weitere arabische Diktaturen, darunter Ägypten, hatten die Offensive vor rund vier Wochen gestartet nachdem die jemenitische Huthi-Bewegung im September die Hauptstadt Sanaa unter ihre Kontrolle gebracht und den von den USA und Saudi-Arabien gestützten Präsidenten des Landes gestürzt hatten
Infolge der von Saudi-Arabien angeführten Angriffe kamen nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) fast tausend Menschen ums Leben. 3500 weitere wurden verletzt. Zudem konnte Al-Qaida seinen Machtbereich im Jemen stark ausweiten. Die deutsche Bundesregierung hat ebenso wie die USA Unterstützung für die Angriffe Saudi Arabiens signalisiert. nd/Agenturen
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.