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Von der Sintflut des Flieders
Richard Pietraß: »Lustwandel«, ein Band mit Liebesgedichten und Haiku
»Musenkuß« und »Blätterklavier« - nach wie vor ist die schwelgende Feinheit in der Sprache Richard Pietraß’ Genuss und Ereignis. Er ist wohl eines der wichtigsten Exemplare aus dem sächsischen Dichter-Depot, ein Nachdichter zudem von hohen Gnaden und mit (Pasternak, Heaney, Tranströmer) Nobelpreisgespür.
Der Mann, zudem durch seine umsichtige Herausgabe des »Poesiealbums« (von 1977-79 und 2009-12) geschätzt und gerühmt, legt nun mit seiner Lyriksammlung »Lustwandel« einen farbig-vitalen Band vor, der zwar in zarten, buchstabensorgsamen Lettern gesetzt sein mag, dennoch von zupackender Sprache ist - ein beredtes Zeugnis der Liebe und der Blicke.
Mit einer Reihe oft schmaler, innerlich opulenter Publikationen auf uns gekommen, zieht sich durch das Werk von Pietraß eine besondere Linie Bücher, die der Verfasser die eigentlichen Gedichtbände nennt. Sie sammeln und sichten das über einen bestimmten Z...
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