Mit wem, gegen wen, ohne wen und wohin?

Elmar Altvater und Raul Zelik vermessen die Utopie noch einmal. Ein Gespräch über linke Alternativen gegen die »alte Scheiße«

Zieht sie wirklich schon mit uns, die neue Zeit? Das Kommende? Am Donnerstag startet in Berlin die »Linke Woche der Zukunft«. Über das 
utopische Morgen zu reden, ist gar nicht leicht. 
Es zu gestalten, ist noch schwieriger. Warum 
die kapitalistische Gegenwart so hartnäckig ist, diskutieren Elmar Altvater und Raul Zelik.

Raul Zelik: Als wir 2009 an »Die Vermessung der Utopie« gearbeitet haben, lag der Ausbruch der Finanzkrise in den USA erst wenige Monate zurück. Obwohl natürlich auch damals schon klar war, dass gesellschaftliche Veränderungen nicht einfach »objektiv« auf Krisen folgen, sondern erkämpft werden müssen, hat mich die Kontinuität des Neoliberalismus seitdem denn doch überrascht. Ich hatte - vielleicht etwas naiv - erwartet, dass das Scheitern der neoliberalen Marktideologie allgemein anerkannt wird. Doch das Krisenmanagement, vor allem in Europa, hat an der neoliberalen Doktrin, die die Finanzkrise ja maßgeblich verursacht hat, festgehalten und diese Politik sogar weiter intensiviert. Es gab zwar eine massive Intervention des Staates, aber ausschließlich zugunsten des Finanzkapitals. Auf diese Weise wurden die Ökonomisierung des sozialen Lebens und die Stärkung privater Interessen auf Kosten öffentlicher oder gemeinschaftlicher Güter no...


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