Ohne Sex zum Wunschkind

Wie die Reproduktionsmedizin natürliche Schranken überwindet. Von Martin Koch

Nur der eheliche Akt versetze Mann und Frau in die Lage, neues Leben zu zeugen, stellte Papst Paul VI. 1968 in seiner Enzyklika »Humanae vitae« fest. Ironie der Geschichte: Im selben Jahr begann mit dem Siegeszug der von der katholischen Kirche verdammten »Antibabypille« in den westlichen Ländern die sogenannte sexuelle Revolution. Die Pille garantierte fortan eine zuverlässige Empfängnisverhütung. Sex ohne Fortpflanzung war also kein Problem mehr. Nur die Fortpflanzung ohne Sex funktionierte noch nicht. Zur Zeugung eines Kindes war die körperliche Vereinigung von Frau und Mann weiterhin vonnöten.

Das änderte sich 1977 mit der Entwicklung der In-vitro-Fertilisation (IVF). Hierbei findet die Befruchtung der Eizelle im Reagenzglas statt; einige Tage später wird der Embryo in die Gebärmutter der Frau eingepflanzt und so die Schwangerschaft eingeleitet. Diese Art der Kinderzeugung fand rege Anwendung vor allem in den Industrieländ...


Wenn Sie ein Abo haben, loggen Sie sich ein:

Mit einem Digital-, Digital-Mini- oder Kombi-Abo haben Sie, neben den anderen Abo-Vorteilen, Zugriff auf alle Artikel seit 1990.

Bitte aktivieren Sie Cookies, um sich einloggen zu können.