Auch am Mount Everest bebt die Erde
19 tote Bergsteiger nach Erdbeben-Lawinen
Kathmandu. Durch die Himalaya-Erdbeben haben sich mehrere Lawinen am Mount Everest gelöst und Dutzende Bergsteiger unter sich begraben. 19 Menschen konnten nur noch tot geborgen werden, wie ein Sprecher der indischen Streitkräfte, die mit einem Expeditionsteam vor Ort sind, am Sonntag sagte. Damit starben 2015 am höchsten Berg der Welt mehr Menschen als im vergangenen Jahr. Am 18. April 2014 waren beim bisher schwersten Unglück in der Geschichte des Everest-Bergsteigens 16 Nepalesen in einer Lawine ums Leben gekommen. Danach sagten fast alle Teams ihre Vorhaben ab.
Derzeit ist die Hauptsaison am 8848 Meter hohen Berg wieder in vollem Gange - viele von denen, die im vergangenen Jahr umkehrten, sind wieder da. Zum Zeitpunkt der Katastrophe am Samstag hielten sich nach offiziellen Angaben etwa 1000 Bergsteiger, Wanderer und Träger rund um das Basislager auf.
Am Sonntagmorgen klarte das Wetter auf und Helikopter konnten ins Basislager starten. 61 Verletzte wurden ins Tal gebracht. Der Bergsteiger Alex Gavan berichtete auf seiner Homepage aus dem Basislager, einige wenige Bergsteiger seien aus den Camps oberhalb des Basislagers ausgeflogen worden. Aber mehr als 100 säßen noch fest. Helikopter brächten Seile und Eisschrauben nach oben, um eine neue Abstiegsroute zu legen. Die einzige Route durch den Eisfall, die mit vielen Leitern große Gletscherspalten überwindet, wurde durch die Lawine zerstört.
Das starke Nachbeben, dessen Epizentrum näher am Mount Everest lag, löste weitere Lawinen aus. »Es war schrecklich hier im Camp 1. Lawinen auf drei Seiten«, schrieb Bergsteiger Daniel Mazur auf Twitter. Er sei besorgt um das Team im Eisfall unterhalb von ihm. Adrian Ballinger schrieb von der Nordseite des Everest: »Ein weiteres großes. Richtig groß. Von den Bergen um das nordseitige Basislager fielen Felsen herab.« Die chinesisch-tibetische Bergsteigervereinigung habe alle Bergsteiger gebeten, ins Basislager abzusteigen. dpa/nd
Mehr Infos auf www.dasnd.de/genossenschaft
Das »nd« bleibt gefährdet
Mit deiner Hilfe hat sich das »nd« zukunftsfähig aufgestellt. Dafür sagen wir danke. Und trotzdem haben wir schlechte Nachrichten. In Zeiten wie diesen bleibt eine linke Zeitung wie unsere gefährdet. Auch wenn die wirtschaftliche Entwicklung nach oben zeigt, besteht eine niedrige, sechsstellige Lücke zum Jahresende. Dein Beitrag ermöglicht uns zu recherchieren, zu schreiben und zu publizieren. Zusammen können wir linke Standpunkte verteidigen!
Mit deiner Unterstützung können wir weiterhin:
→ Unabhängige und kritische Berichterstattung bieten.
→ Themen abdecken, die anderswo übersehen werden.
→ Eine Plattform für vielfältige und marginalisierte Stimmen schaffen.
→ Gegen Falschinformationen und Hassrede anschreiben.
→ Gesellschaftliche Debatten von links begleiten und vertiefen.
Sei Teil der solidarischen Finanzierung und unterstütze das »nd« mit einem Beitrag deiner Wahl. Gemeinsam können wir eine Medienlandschaft schaffen, die unabhängig, kritisch und zugänglich für alle ist.