Tauziehen um doppeltes Stimmrecht bei Renault
Französische Regierung will mehr Einfluss auf strategische Entscheidungen des teilstaatlichen Autokonzerns
Staatliche Industriepolitik und strategische Beteiligungen an Großunternehmen haben in Frankreich eine lange Tradition. Auch bei Renault sollen die Geschicke nicht allein dem Markt überlassen werden.
Zwischen der französischen Regierung und der Führung des Renault-Konzerns ist ein heftiger Streit um die Einflussnahme des Staates entbrannt. Wirtschaftsminister Emmanuel Macron hat, ohne dies mit Konzernchef Carlos Ghosn abzustimmen, für rund eine Milliarde Euro Aktien aufkaufen lassen. Dadurch hat sich der Anteil des Staates am Renault-Kapital von bisher 15,01 Prozent auf 19,74 Prozent erhöht. Die Regierung verfügt nun bei der Gesellschafterversammlung an diesem Donnerstag über eine Sperrminorität. Damit kann sie verhindern, dass ihr gesetzlicher Anspruch auf doppeltes Stimmrecht im Aufsichtsrat durch ein vom Vorstand gewünschtes Mehrheitsvotum der Aktionäre gekippt wird.
Im vergangenen Jahr hatte das Parlament das »Florange-Gesetz« beschlossen. Dieses war eine Reaktion auf die Erfahrungen mit dem Stahlkonzern ArcelorMittal, der vor Jahren den Standort Florange schloss, ohne dass der Staat dies verhindern konnte. Das Gesetz ...
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