Wut und Verzweiflung in Baltimore
Auf Proteste nach dem Tod eines Schwarzen in Polizeigewahrsam antwortet der Staat - mit Polizeigewalt
In den USA ist es wegen eines brutalen Polizeiübergriffs, der mit dem Tod eines jungen Schwarzen endete, erneut zu Protesten gekommen. In Baltimore wurde der Ausnahmezustand verhängt.
Ein weißer Sarg, Blumengestecke und 3000 Trauergäste am Montag in einer Kirche in Baltimore. Auf einem Banner steht »Black Lives Matter, All Lives Matter« (Schwarze Leben zählen, alle Leben zählen). Unter Trauermusik aus einem Klavier erinnern afroamerikanische Honoratioren an das Leben des jungen Freddie Gray. Der 25-Jährige war eine Woche zuvor an Rückenmarksverletzungen gestorben. Am 12. April war der Afroamerikaner von Polizisten festgenommen und »unter mysteriösen Umständen«, wie es in den Mainstream-Medien heißt, verletzt worden. Der Anwalt der Gray-Familie, William Murphy, sagt in seiner Rede zur Erinnerung an die vielen schwarzen Opfer von Polizeigewalt: »Wir sind auch hier, weil es viele Freddie Grays gibt.« Die US-amerikanische Justiz sei »ausgehöhlt worden«, eine Polizei- und weitere Reformen seien deshalb unabdingbar.
Kaum ist die Trauerfeier beendet, feuern draußen am Nachmittag in Kampfuniformen gekleidete Polize...
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