Die tiefe Sehnsucht nach dem Aufstand
Rachel Kushners Polit-Roman »Flammenwerfer«
Einige Jahre nach der Occupy-Bewegung hat sich in den USA eine medial gut wahrnehmbare neue junge Linke entwickelt. Dieser Schwenk nach links macht sich mittlerweile auch in der Literatur bemerkbar.
Einige Jahre nach der Occupy-Bewegung hat sich in den USA eine medial gut wahrnehmbare neue junge Linke entwickelt. Das reicht von einer Ikone wie David Graeber bis hin zu global beachteten, US-weiten Protesten gegen Polizeigewalt, wie z.B. nach dem Tod eines Jugendlichen in Ferguson. Dieser Schwenk nach links macht sich mittlerweile auch in der Literatur bemerkbar. Dem Bekenntnis zu einem »demokratischen Sozialismus« im Debüt des Literatur-Jungstars Benjamin Kunkel von 2005 (»Unentschlossen«), das auch hierzulande begeistert rezipiert wurde, folgte vor kurzem ein Essayband (»Utopie oder Untergang«) des Autors mit zeitgenössischer marxistischer Theorie.
Rachel Kushner, Jahrgang 1968, die für ihr noch nicht ins Deutsche übersetzte Debüt »Telex from Cuba« für den National Book Award nominiert war, hat nun mit »Flammenwerfer« einen 500-seitigen Roman über das New York der 1970er und die militante linksradikale italienische Autono...
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